BodenKunstFonds

Kunst im Dienste der Bodenfruchtbarkeit

Wir haben den BodenKunstFonds ins Leben gerufen, um zusammen mit Künstlerinnen und Künstlern verschiedener Disziplinen Kunstaktionen im Dienste unserer Böden durchzuführen. Die Kunst hilft, um grosse Zusammenhänge erlebbar zu machen und potenziert unsere Wirksamkeit.

Warum braucht der Boden eine Stimme?

Die Fruchtbarkeit unserer Böden nimmt vor unseren Haustüren und weltweit rasant ab. Das liegt hauptsächlich daran, dass wir die Beziehung zum Boden verloren haben, seine Bedürfnisse nicht kennen und ihn deshalb nicht mehr wesensgemäss behandeln. Das Fatale daran: Fast alle unsere Lebensmittel stammen vom Boden. Darüber hinaus ist er nach den Ozeanen auch der zweitgrößte Kohlenstoffspeicher der Erde und dadurch unverzichtbar für den Klimaschutz.

Wenn wir unsere Beziehung zum Boden neu ergreifen und gestalten, wenn wir seine Bedürfnisse kennen, können wir den Boden für kommende Generationen bereiten. Der Boden erschliesst sich uns erst mal nicht emotional, wie zum Beispiel ein Tier, das leidet. Sondern den müssen wir uns über unser Bewusstsein erschliessen und dann aktiv werden.

Klassische Musik für die Bodenfruchtbarkeit und das Klima – Eine fruchtbare Kooperation mit der Staatsphilharmonie Nürnberg

Auch die Musikerinnen und Musiker der Staatsphilharmonie Nürnberg haben das erkannt und sind vor einigen Jahren auf uns zugekommen: Sie wollen mit ihren Möglichkeiten, mit ihrem Talent, mit ihrer Musik dazu beitragen, dass genau diese Botschaft in die Welt kommt. Welch‘ schöne Idee! Zusammen haben wir seither verschiedene Projektideen entwickelt und durchgeführt aus denen wiederum der BodenKunstFonds hervorgegangen ist. Ungewöhnlich an dieser Kooperation ist, das persönliche Engagement der Musiker:innen und dass sie nicht nur ihre Musik in den Dienst der gemeinsamen Sache stellen, sondern selbst den geschützten Raum des Opernhauses verlassen, um die Zusammenhänge direkt auf dem Bauernhof, am Boden zu erleben und zu verstehen.

„In der Zusammenarbeit haben wir immer wieder Parallelen festgestellt – zwischen ihrer Arbeit und derjenigen der Bäuerinnen und Bauern. Denn der äussere Boden, den die Bäuerinnen und Bauern bewirtschaften, und unser innerer, seelisch-geistiger Boden brauchen beide eine kultivierte Aufmerksamkeit und Zuwendung, um ihr volles Potenzial entfalten zu können. Die Musik kann helfen, die seelischen und geistigen Tiefenschichten zu lockern und Bewusstsein zu schaffen. Auch das ist eine Kulturtat, eine Kultivierung, also etwas, was getan werden will und nicht einfach automatisch passiert. Die emotionale Kraft der Musik ist für uns dabei das Medium, Menschen zu erreichen und zu inspirieren.“

Mathias Forster, Geschäftsführer & Stiftungsrat Bio-Stiftung Schweiz

Das Ackerkonzert

Als bisheriger Höhepunkt der Kooperation fand am 22. Juli 2023 um 11 Uhr fand das Ackerkonzert auf dem Hofgut Rengoldshausen in Überlingen, einem Partnerbetrieb des Bodenfruchtbarkeitsfonds statt.

Mit grosser Freude durften wir fast 500 Menschen live auf dem Hofgut Rengoldshausen sowie etwa 100 per Livestream begrüssen und stellten gemeinsam den Boden und seiner Fruchtbarkeit und Pflege zwei Stunden lang in den Mittelpunkt (hier das ganze Programm): Die meisterhaft gespielte Musik, die Rederbeiträge und die Geräusche der Natur –  ein unvergesslicher Zusammenklang ganz unterschiedlicher Welten und Stimmen, die aber trotz ihrer Unterschiedlichkeit doch zusammengehören und zusammen klingen wollten. Vögel zwitscherten mit, ab und an hörte man das Muhen einer Kuh oder den durchdringenden Pfiff eines Bussards oder Milans. Ein Schmetterling drehte seine Runden auf der Bühne und umflatterte die Musikanten.

„Ich vermag nicht, diese Stimmung besser zu beschreiben. Aber ich hatte den Eindruck, dass hier tatsächlich Kultur und Natur eine neue Qualität in den Beziehungen zueinander gesucht und gefunden hatten, zumindest anfänglich, achtsam, aber mit viel Zukunftspotenzial.“

Mathias Forster

Terra Musica – Wenn Musik auf fruchtbaren Boden fällt

Das Ackerkonzert war ein grossartiges Erlebnis, das noch lange in Erinnerung bleiben wird. Doch die Veranstaltung war nicht nur ein musikalisches Highlight, sondern auch der Startpunkt für ein ambitioniertes Filmprojekt mit dem Arbeitstitel «Terra Musica: Wenn Musik auf fruchtbaren Boden fällt».

Das Ziel dieses Filmprojekts ist, die Wirkungen und Impulse, die u.a. durch das Ackerkonzert geschaffen wurden, langfristig und nachhaltig für die Zukunft zu bewahren. Die Strahlkraft der Musik verlieh dem Boden eine Stimme, die über das Konzert hinaus zu den Herzen sprechen soll. Diese hoffnungsvolle Perspektive der Begegnung von Musik und Agrikultur soll im Film in erweiterter Form vermittelt werden, um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen.

Bereits während der Planung des Ackerkonzerts wurden die Hintergründe und Motivationen filmisch festgehalten: im Vorfeld des Konzerts wurden Porträts von Vertretern der verschiedenen Akteure und ihren Beweggründen aufgenommen. Dieses wertvolle Material bildet die Grundlage für einen Kurzfilm, der die Magie des Ackerkonzerts bewahrt und dem Boden und der Bodenfruchtbarkeit Gehör verschafft.

Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, ist allerdings noch einiges an finanzieller Unterstützung erforderlich. Es fehlen noch rund 70.000 EUR zur Finanzierung der Produktionskosten. Jeder Beitrag, ob gross oder klein, ist deshalb von unschätzbarem Wert und hilft dabei, dieses wichtige Filmprojekt zu verwirklichen.

Mehr über das Filmprojekt «Terra Musica» und wie Sie uns unterstützen können erfahren Sie im Projektdossier.

Wir freuen uns darauf, im Frühjahr mit möglichst vielen Gästen bei der Première des Films die Verbindung von Musik, Kunst und Natur, vom Menschen mit dem Boden, zu feiern.