Project Description

Fonds ‚samenfest‘

Mit dem Projektfonds <samenfest> sammelt der Konsumenten-Verein Basel und Umgebung Spenden, um Recherchen, Seminare und Schulungen aller Art zum Thema des samenfesten Saatgutes zu finanzieren.

Dieser Fonds ermöglicht die Qualitätsunterschiede verschiedener Sorten und Zuchtmethoden (insbesondere von Früchten und Gemüsen) bezüglich ihrer Wirkung auf den sie geniessenden Menschen zu untersuchen und zu dokumentieren. So kann ein Bewusstsein für die Bedeutung samenfester Pflanzen insbesondere für die Ernährung geweckt werden.

Der Projektfonds vertritt die Anliegen der Konsument:innen in der Saatgutfrage und will erreichen, dass in Zukunft vermehrt hochwertige Nahrungsmittel aus samenfestem Gemüse für sie verfügbar sind. Mit dieser, von Martina Geith geleiteten Arbeit, soll insgesamt die Nachfrage, der Anbau und der Absatz von samenfesten, biologisch-dynamisch entwickelten Sorten gefördert werden.

Hintergrund

Die biologisch-dynamische Kulturpflanzenentwicklung hat in den vergangenen 30 Jahren sehr gute Arbeit geleistet und wohlschmeckende, bekömmliche Gemüsesorten gezüchtet die auch für den professionellen Anbau geeignet sind.

Diese konkurrieren jedoch mit Sorten die für den industriellen Anbau gezüchtet werden, deren Zuchtziele eher auf grösstmögliche optische Gleichförmigkeit und möglichst hohe Erträge ausgerichtet ist. Häufig handelt es sich dabei um F1-Hybriden, bei deren Züchtung auch gentechniknahe und artfremde Methoden angewendet werden. Aufgrund der höheren Erträge müssen Anbauer häufig gegen ihre Überzeugung aus rein wirtschaftlichen Gründen darauf zurückgreifen.

Im Gegensatz zu den Hofläden kann im Naturkosthandel mit samenfesten Produkten nur selten der Preis erzielt werden, der den geringeren Ertrag (bei gleicher Arbeit) ausgleicht. Ohne dass für diese Problematik ein Bewusstsein insbesondere beim Handel und bei den Konsument:innen entsteht wird sich das samenfeste Saatgut aus biologisch-dynamischer Züchtung nicht durchsetzen können.

Projektbericht Januar 2022

Die meisten überzeugten Demeter-Konsument:innen sind sich nicht bewusst, dass im Demeter Erwerbsgemüseanbau geschätzte 70-90% konventionell gezüchtetes Saatgut verwendet wird. Die daraus gewachsenen und geernteten Früchte kaufen wir in den Läden und auch an vielen Marktständen als Frischware und als verarbeitete Produkte. Welche Folgen hat die Verwendung von Saatgut, das aus der einmaligen Kreuzung von durch Manipulationen erzeugte Inzuchtlinien stammt? Und wie ist die dadurch ausgelöste, in der Biologie als Heterosiseffekt bezeichnete, Uniformität und vegetative Wüchsigkeit zu bewerten? Welche Wirkung hat dieser Züchtungsgang auf die Nahrungsqualität und auf das menschliche Gesamtbefinden? Diesen und weiteren Fragen geht Martina Geith in ihrem Tätigkeitsbericht nach.

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Martina Geith

Gärtnerin, Eurythmistin, Wirksensoriktrainerin und Initiantin des Projektfonds des Konsumentenvereins Basel und Umgebung

Während meiner Berufsjahre in der biologisch-dynamischen Gemüsezüchtung beschäftigte ich mich mit der Frage wie unsere Lebensmittel beschaffen sein sollten, um unserer individuellen Entwicklung zu dienen. Heute bin ich als Konsumentenvertreterin tätig und biete Händlern und Kunden, Köchen und Verarbeitern, Bauern und Gärtnern mit der Wirksensorik ein Instrument an, das die auf eigenem Erleben basierende Fähigkeit, sich bei der Lebensmittelauswahl zu orientieren, verbessern kann.

Kontakt zu Martina Geith:
Grenzweg 5, 4144 Arlesheim, +41 61 271 68 59, martina.geith@bluewin.ch

Ilmar Randuja

Ilmar Randuja, geboren 1926, hat als Pionier der biologisch-dynamische Gemüsezüchtung über viele Jahrzehnte die Zusammengehörigkeit von Erde, Pflanzen und Züchter vorgelebt. Eine der menschlichen Entwicklung förderliche Nahrungsqualität war das Zentrum seiner züchterischen Tätigkeit. Die Gründung und Tätigkeiten des Projektfonds begleitet er mit freundschaftlichen Interesse.

Im folgenden Text beschreibt Ilmar Randuja schon 1979 die Notwendigkeit einer Pflanzenzüchtung und eines Pflanzenbaues auf geistiger Grundlage. Damit legte er offenbar geistige Samen für einige der heutigen biologisch-dynamischen züchterischen Pflanzenverwandler. Er setzt diese Bemühung in ein Verhältnis zu den gesellschaftlichen Entwicklungen. Da stossen wir auf eine brennende heutige Fragestellung: Kann die materialistische Einseitigkeit der heutigen Weltsicht überwunden und verwandelt werden?

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