«I have a dream» vermochte auch schon in der Vergangenheit grosse Veränderungskräfte zu mobilisieren. Um diese Qualität anzuregen, haben wir die Rubrik «Mein persönlicher Zukunftstraum» ins Leben gerufen. Die Mitglieder des Beirats der Bio-Stiftung sind die Ersten, die ihre persönlichen Zukunftsträume mit uns teilen, was auch gleich die Möglichkeit schafft, sie ein wenig kennenzulernen. Dieses Mal gibt uns Claire Droz Einblick in ihren Zukunftstraum.

Claire Droz ist Sozialpädagogin und Kindergärtnerin und begleitet Menschen – gross und klein, jung und alt – schon seit mehreren Jahren. Immer wieder wurde und wird erwähnt wie wichtig die Natur für das Gleichgewicht der Menschen ist. Die Natur gibt uns ein perfektes Bild, eine ausgewogene Komplexität, ein Ökosystem, das einen dauerhaften, lebendigen Zyklus ermöglicht. Sie verschenkt sich, ihre Früchte und Schätze an uns. Im Gegenzug obliegt es uns, dafür zu sorgen, dass dies auch in Zukunft so sein wird – für die kommenden Generationen! Denn es gibt keinen Planet B …
Die Arbeit der Bio–Stiftung Schweiz, die Fruchtbarkeit der Erde zu schützen und zu pflegen, ist eines ihrer zentralen Anliegen!

Träumen, dürfen wir alles träumen? Können wir Träume ins Unendliche ausmalen, oder sollten sie bodenständig und realistisch bleiben? Seine eigene Zukunft ausmalen oder die der Menschengeschichte? Sollen Träume schön sein? Ich möchte alles träumen und mich da nicht begrenzen oder beschränken und gleichzeitig wünsche ich mir, dass meine Träume in Erfüllung gehen. Politik und Kapitalismus haben uns den Glauben vermittelt, dass die jetzige Realität unvermeidbar und eine andere nicht möglich sei. Doch ich verweigere mich dieser Interpretation. Ich träume von einer Welt, in der auch Frauen, aber natürlich auch alle Menschen frei sind, wo Leute mit Behinderungen auf Gerechtigkeit stossen und Kinder ihre Talente offenbaren können. Und wo Männer nicht mehr kämpfen müssen. Wo Seelen keine Wunden und Narben haben, die verheilen sollen.

Ich träume von einem Reset-Knopf. Nach dem Drücken würde es in etwa so aussehen: Jede Frau und jeder Mann hat gelernt seine Bedürfnisse wahrzunehmen und dementsprechend zu handeln. Menschen wissen zu unterscheiden zwischen Vergnügen und Glückseligkeit, fördern Zufriedenheit. Begrüssen Gefühle, handeln respektvoll. Das Wohlbefinden der Gemeinschaft kann entstehen, denn alle entfalten und verwirklichen das in ihnen liegende Potenzial, wissen mit den normalen Herausforderungen des Lebens umzugehen. Wir Menschen finden in der Natur die Antworten auf die grundlegende Frage, was geschieht, wenn ich aus dieser Welt verschwinde, wenn ich sterbe? Denn Unendlichkeit ist nicht mehr das Ziel. Die innere Ausgeglichenheit gibt uns allen die Kraft, in die Unsicherheit der Zukunft, des Werdenden zu vertrauen.

Wenn ich die Augen schliesse, dann sehe ich eine Gemeinschaft, die sich für das Wohlbefinden aller Lebewesen verantwortlich fühlt und diese auch wahrnimmt. Denn zusammen können wir vieles erreichen. Dazu braucht es eine stimmige Erziehung, denn wie die Bauern den Boden pflegen, damit die Pflanzen gut wachsen, sollte das Kind die seelische und geistige Ernährung erhalten, die es braucht, um die innere Haltung einer freien und natürlichen Moral und Ethik entwickeln zu können. Denn ich glaube fest daran, das wir alle von Geburt an das Gute in uns tragen. Und dieser Samen des Guten sollte Platz haben zu gedeihen, und dafür braucht es Sicherheit und Liebe.

Heute, wo die Zukunft so unsicher erscheint, sollten wir mehr denn je an den Frieden glauben und uns dafür investieren, den Weg des inneren Friedens gehen, denn nur er kann Keimzelle eines äusseren Friedens sein.

Mein ganz eigener bodenständiger Traum ist es, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Den Rest, den kennt ihr nun ja.

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